Wo sollte man Heidepflanzen pflanzen?
Um die Frage zu beantworten, wo Heidepflanzen am besten angepflanzt werden können, gehen wir kurz auf die wichtigsten Voraussetzungen ein, die bei der Pflanzung zu beachten sind. So unterschiedlich wie die Herkunftsgebiete der einzelnen Gattungen sind auch die Standortansprüche der artenreichen Familie der Heidekrautgewächse. Die verschiedenen Heidepflanzen haben sich an die Bedingungen angepasst, unter denen sie wachsen. Je nach Herkunft sind die Ansprüche an Boden, Klima und Temperatur unterschiedlich, was bei der Wahl des geeigneten Pflanzortes zu berücksichtigen ist.
Bodenansprüche der Erikagewächse
Die Ansprüche der verschiedenen Arten und Gattungen an den Boden sind je nach Herkunft unterschiedlich. Einige Heidepflanzen bevorzugen leicht mineralische, andere leicht saure, humusreiche Böden. Berücksichtigen Sie den bevorzugten pH-Wert sowie Humus- und Nährstoffgehalt des Bodens. Durch die Verwendung einer speziellen Erde für die Pflanzstelle oder den Topf können diese Anforderungen erfüllt werden.
Lichtansprüche der Erikagewächse
Auch die Schattenverträglichkeit bzw. das Lichtbedürfnis hängt mit der Herkunft der Heidepflanzen zusammen. Die Heide wächst in offenen Landschaften als geschlossener Teppich. Wegen der kargen Böden gibt es kaum Konkurrenzpflanzen. Eine leichte Beschattung durch Bäume wird in der Regel gut vertragen. Bei der Auswahl der Begleitpflanzen ist darauf zu achten, dass diese nicht zu hoch werden.
Klimaansprüche der Erikagewächse
Die verschiedenen Heidepflanzen sind erstaunlich gut an Klima und Witterung angepasst. Eriken, die auf den Kanarischen Inseln oder in Südafrika heimisch sind, vertragen die Winterkälte verständlicherweise weniger gut als die Heidearten der Alpen. Welche Heidepflanzen kälteempfindlich sind und welche auch starke Fröste gut vertragen, sollten sie stets bei der Pflanzplanung beachten.
Welche Erika-Art welche Ansprüche hat?
Nachfolgend geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über die Ansprüche der Heidepflanzen aus unserem Sortiment, damit Sie die am besten geeigneten Pflanzen auswählen können.
Baum-Heide (Erica arborea)
Die von April bis Mai blühende Baumheide stammt ursprünglich von den Kanarischen Inseln. Dies erklärt ihre relativ geringe Winterhärte von nur -15 °C. Ein windgeschützter, sonniger Standort ist für diese Heidepflanze ideal. Wegen des sauren Gesteins in den heimischen Vulkanbergen ist das Ansäuern des Bodens am zukünftigen Standort dringend zu empfehlen.
Grauheide (Erica cinerea)
Die von Juni bis Juli blühende Grauheide ist in Europa auf Sand-, Torf- und Moorböden heimisch und zu bis -17 °C frosthart. Sie wächst auf durchlässigen, sandigen, sauren oder lehmigen Böden. Wie alle Eriken bevorzugt die Grauheide einen sonnigen Standort, verträgt aber auch Halbschatten.
Schneeheide (Erica carnea)
Die Schneeheide Erica carnea ist in den Gebirgen West-, Mittel- und Südosteuropas beheimatet. In den Alpen kommt sie in Höhen von 2700 m vor. Verständlicherweise ist die Schneeheide aufgrund ihrer Herkunft kälteerprobt und überlebt auch extreme Winterbedingungen mit -30 °C. Die Art Carnea unterscheidet sich noch in einem weiteren Punkt: Erica carnea toleriert verschiedene Böden, benötigt aber keinen sauren pH-Wert, da sie an das Kalkgestein der Alpen gewöhnt ist. Die Schneeheide ist nicht nur aus dem winterlichen Hausgarten, sondern auch aus der Bepflanzung von Terrassen und Balkonen nicht mehr wegzudenken.
Winterblühende Heide (Erica darleyensis)
Diese genügsame Heidehybride ist ein echter Dauerblüher von Oktober bis Mai und eignet sich für die Bepflanzung von Beeten und Kübeln. Erica darleyensis hat einen geringen Nährstoffbedarf, ist kalkunempfindlich und verträgt Halbschatten. Wegen der geringen Kälteverträglichkeit empfehlen wir bei starkem Frost eine Abdeckung mit Vlies.
Moor- oder Glockenheide (Erica tetralix)
Die bei uns heimische Glockenheide ist eine kriechende Heideart, die gerne in Heidegärten gepflanzt wird. Grabbepflanzungen und Balkonkästen mit Glockenheide sehen vom Spätherbst bis in den Winter sehr attraktiv aus. Wo sie in der Natur gut gedeihen, verrät schon der Trivialname Moorheide. Der pH-Wert des Bodens sollte unter 6 liegen. Wir empfehlen die Pflanzung in saurer Spezialerde und säuerndem Spezialdünger. Erica tetralix übersteht Temperaturen bis -26 °C.
Cornwall-Heide (Erica vagans)
Die Cornwall-Heide ist ein aus Südwestengland stammender Bodendecker, der etwas kälteempfindlich ist. Diese polsterbildende Heideart verträgt keine staunassen Böden, die eher nährstoffarm, kalkarm und sandig sein sollten. Pflanzen Sie die Cornwall-Heide, wenn Sie einen sehr mageren Gartenboden haben.
Irische Heide (Daboecia cantabrica)
Dieser sommerblühende Vertreter der Heidekrautgewächse ist auf den Sand-, Torf- und Moorböden Irlands heimisch und verträgt Temperaturen bis zu –15 °C Aufgrund ihres Ursprungs reagiert die Irische Heide empfindlich auf extreme Sonneneinstrahlung, Trockenheit und Kälte. Geben Sie dieser Heide-Art einen windgeschützten, halbschattigen Standort und achten Sie auf ihren Wasserbedarf. Die Erde sollte im Beet und im Pflanzkübel nicht austrocknen.
Besenheide (Calluna vulgaris)
Die von August bis Oktober blühende Besenheide ist in den feuchteren Küstengebieten Großbritanniens und Irlands heimisch. Diese besondere Gattung der Erikagewächse mit ihrem teppichartigen Wuchs gehört als blühende Herbstzierpflanze für Beete und Kübel, aber auch als Grabschmuck zu den meistgepflanzten immergrünen Zwergsträuchern. Im Spätsommer eignet sich der Bodendecker auch sehr gut zur Neubepflanzung von Beeten. Bei Trockenheit müssen die Callunen unbedingt gegossen werden, damit sie nicht austrocknen. Eine Mulchdecke im ersten Standjahr ist empfehlenswert, da die Frosthärte der Jungpflanzen noch nicht ausgebildet ist.
Wie Sie Heidepflanzen am besten pflanzen
Heidepflanzen sind mehrjährige Zwergsträucher. Das bedeutet, dass Sie sich über viele Jahre an einer Pflanzung erfreuen können. Deshalb sollte man sich vorher gut überlegen, welche Heidepflanzen man auswählt und wie man sie gruppiert.
Blütezeiten beachten
Bei der Pflanzung ist auf die Blütezeit zu achten. Die Unterteilung in Sommer- und Winterheide reicht nicht aus, da die Blütezeit nicht auf diese Monate beschränkt ist. Heutzutage ist das Spektrum der Heidepflanzen so breit, dass es auch „Frühlingsheide” und „Herbstheide” gibt. In der Regel werden Heidepflanzen verkauft, die kurz vor der Blüte stehen. Um eine ganzjährig blühende Heidemischpflanzung zu erhalten, ist es daher notwendig, über einen gewissen Zeitraum immer wieder neue Arten zu kaufen und zu pflanzen.
Farben zusammenstellen
Die verschiedenen Vertreter der Heidepflanzen unterscheiden sich auch in der Blattform sowie in der Blüten- und Blattfarbe. Interessant sind Gruppenpflanzungen mit einer Erikasorte, die gleichzeitig blühen und wie ein großer Blütenteppich eine kräftige Farbe in den Haus- oder Vorgarten bringen. Eine Mischung verschiedener Heidepflanzen in einem Beet wirkt abwechslungsreicher. Bei der Mischpflanzung wechseln sich die Blühphasen ab. Außerdem sorgen die verschiedenen Grüntöne des Laubes auch nach der Blüte für eine Farbenpracht.
Pflanzabstände einhalten
Bei den Heidepflanzen unterscheidet man zwischen stark wachsenden und schwach wachsenden Arten mit buschigem oder kriechendem Wuchs. Eine Ausnahme bildet die Baumheide mit ihrem aufrechten Wuchs und einer Höhe von bis zu 2 Metern. Um einen geschlossenen Heideteppich zu erhalten, sind bei den schwachwüchsigen Arten 16 bis 20 Pflanzen/m2 erforderlich, bei den starkwüchsigen Arten nur die Hälfte.
Gießen nicht vergessen
Heidepflanzen bevorzugen feuchte Böden. Dies gilt insbesondere für die Wachstumsphase. Ein gewisser Schutz vor Austrocknung des Oberbodens ist durch humusreiche Pflanzerde und Kompostabdeckung gegeben.
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Mit der richtigen Pflanzerde, dem passenden Standort und den notwendigen Kälteschutz kann man die Heidepflanzen vor ungünstigen Wachstumsbedingungen schützen und sich an einer prächtigen Blüte erfreuen. Achten Sie auf Pflanzabstände, Blütezeiten sowie Blüten- und Blattfarben. Legen Sie sich einen vielseitigen Heidegarten an und erfreuen Sie sich an der unglaublichen Blütenpracht der pflegeleichten Heidepflanzen.
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